Du hast die Seite gewechselt: Vom Spieler in das Trainerteam. Du bist dem SC Leinefelde 1912 treu geblieben, keine Selbstverständlichkeit nach der aktiven Laufbahn. Was hat Dich dazu bewogen?
Gibt es spezielle Bezugspersonen?
Vornweg ganz klar mein Förderer Thomas Stang, der mich zu dem gemacht hat, was ich als Fußballer geworden bin. In den ganzen Jahren habe ich hier tolle Menschen kennengelernt und mit ihnen zusammengearbeitet, was mir viel Freude bereitet hat. Leider sind einige davon viel zu früh verstorben, zum Beispiel Helmut Fuldner, Jochen Scheerbaum und Siegfried Hase, um nur einige zu nennen.
Was sind weitere Aspekte Deiner Vereinstreue?
Ich bin sehr heimatverbunden, hier sind meine Freunde, und Familie, das Eichsfeld, der Verein. All das sind Gründe, warum ich sportlich immer hier geblieben bin, obwohl es damals andere Optionen für mich gab, die schon lukrativ gewesen sind. Aber das konnte mich nie umstimmen, hier wegzugehen.
Hast Du jetzt eine andere Sichtweise auf den Fußball?
Aus der Sicht des Trainers oder wie bei mir als Co-Trainer ist der Blick schon ein anderer als der eines Spielers. Das hätte ich so nie gedacht, aber es ist schön, auch diese Erfahrung zu machen. Man muss schon ehrlich sein, die Aufgaben und Verantwortung als Trainer sind schon riesig – immer das Richtige zur richtigen Zeit zu tun, bestmögliche Erfolge zu erzielen und das wichtigste, die Spieler bei Laune zu halten, denn wir sind eben nur Feierabendfußballer, die einfach Spaß daran haben. Schade, dass manche Leute das nicht so verstehen und einfach nur schimpfen, wenn man verliert oder kein gutes Spiel zeigt.
Nimmt einen das auch emotinal mit?
Wie groß ist der zeitliche Aufwand?
Vermisst Du das Spielen auf dem grünen Rasen?
Ein halbes Jahr als Co-Trainer an der Seite von Thomas Rosenbrock liegt hinter Dir. Wie sieht die Aufgabenteilung aus?
Was reizt Dich an der Arbeit als Co-Trainer?
Ich kenne die Jungs bestens, habe mit Ihnen viele Jahre zusammengespielt und natürlich auch gemeinsam den Abstieg erlebt. Mein Bestreben ist es ganz klar, meine Jungs wieder in die richtige Richtung zu bringen, mit Blick auf die Thüringenliga. Ich denke, dass ich ein gutes Bindeglied zwischen Trainer, Mannschaft, den Betreuern und dem Vorstand bin, um auch meine langjährige Erfahrung beim SCL beizusteuern. Aber das ganze Trainer- und Betreuerteam mit Sebastian Stang, Chris Aschoff und natürlich die Mannschaft, hat mich in erster Linie dazu bewogen, weil einfach Riesenpotenzial vorhanden ist. Aber man braucht Geduld und Ausdauer für einen Neuanfang. Zudem tut sich einiges in der neuen Abteilungsleitung, die viel bewegt und auch gut besetzt ist.
Auch wenn Du die Seiten gewechselt hast, bist Du für die erste Mannschaft in der Landesklasse in dieser Saison aufgelaufen? Was hat Dich dazu bewogen oder worin liegen die Gründe?
Wenn es an Spielern mangelt, sei es aus beruflichen oder persönlichen Gründen, dann bin ich natürlich zur Stelle, die Frage stellt sich nicht. Wir möchten als Trainerteam ein Team zusammenbauen, und da gehe ich auch vorneweg und hau mich rein. Zur Motivation trägt es immer noch bei, wenn ich auf dem Platz stehe, das konnte ich bei unseren Spielern schon merken. Ich bin ja auch immer noch für das ein oder andere Tor gut, das weiß auch Eintracht Sondershausen (lacht).
Ist dies auch eine Lösung für die kommenden Monate, wenn Du und der Trainer der Meinung seid, Du würdest als Spieler auf dem Platz gebraucht?
Keine Frage – werde ich gebraucht, bin ich für den Verein und die Mannschaft zur Stelle.