Finale der Hallensaison

Westthüringer Hallen-Mehrkampf-Landesmeisterschaften U10 und U12 in Erfurt

„Luis Brandner holt Doppelmeister, Max-Ole Klobasa siegt mit neuer Jahresbestleistung“, das waren wohl die dominierenden Leichtathletik-Schlagzeilen des Wochenendes aus Thüringer Sicht, doch fanden parallel zu den Deutschen Meisterschaften der Jugend U20 in Sindelfingen, bei denen die Thüringer Athleten mit zahlreichen Gold- und Silbermedaillen glänzen konnten, auch die Westthüringer Mehrkampfsmeisterschaften in der Leichtathletik-Halle in Erfurt statt. Unter den 300 jungen Starterinnen und Startern der Altersklassen acht bis elf waren auch drei Athleten des SC Leinefelde 1912. So galt es für Alexander Schwarz (M9) und Angelina Jahn (W9) einen Dreikampf, bestehend aus den Disziplinen Weitsprung, 50m-Sprint und dem 800-Lauf, sowie für Alena Stadermann (W11) einen Vierkampf, ergänzt durch den 60m-Hürdenlauf, zu absolvieren. Angelina startete als erste des Trios in das Wettkampfgeschehen und konnte durch solide Leistungen in allen drei Disziplinen (Weitsprung: 3,20m; 50m: 8,97s; 800m: 3:12:04min) mit 996 Punkten den achten Platz erreichen. 903 Zähler in der Mehrkampfswertung und damit einen sechsten Platz waren der Preis für die erzielten Leistungen von Alexander. Durch seine Paradedisziplin, dem abschließenden 800m-Lauf, in der er mit 2:54:22 Minuten eine neue persönliche Bestzeit aufstellen konnte, war es ihm möglich, die „noch ausbaufähigen Leistungen Weitsprung (3,00m) und Sprint (8,67s)“, wie Trainer Jürgen Bänder im Nachhinein analysiert, auszugleichen. Alena nutzte den Wettkampf, um neue Erfahrungen im Starterfeld zu sammeln und konnte sich im Weitsprung auf 3,28 Meter, im 50m-Sprint auf 8,75 Sekunden und im 800m-Lauf auf 3:13:24 Minuten steigern. Die 60m-Hürden, die für sie zum ersten Mal auf dem Tableau standen, stellten für Alena eine kleine Herausforderung dar und doch schlug sie sich wacker über die Hindernisse, sodass am Ende 1309 Punkte in der Gesamtwertung standen. Damit symbolisierte dieses für den Nachwuchs noch einmal erfolgreiche Wochenende den Abschluss der Hallensaison. „Nun ist der Fokus im Training auf die Freiluftsaison 2019 gerichtet“, betont Trainerin Andrea Bänder.

NACHTRAG: Hallen-Landesmeisterschaften Einzel Jugend U20 und Männer in Erfurt

Bereits am letzten Januar-Wochenende fanden für zwei unserer älteren Athleten die Landesmeisterschaften in Erfurt statt. An zwei Tagen stand dabei nicht nur der Leistungsvergleich der Thüringer sondern auch der Deutschen Leistungsspitze an. So hatte es Sebastian Bartusch (MJU20) in seinem ersten Jahr der Doppelaltersklasse U20 nicht leicht, denn so musste er gleich in beiden gemeldeten Disziplinen — 60 Meter und 200 Meter — gegen den Weltmeisterschaftsdritten und Deutschen Meister und Rekordhalter in der Jugend, Luis Brandner, und dessen Teamkollegen antreten. Durch ein Straucheln verbaute sich Sebastian den fünften Rang auf der kurzen Sprintdistanz selbst und wurde im Finale achter, bestätigte aber zugleich seine erst im November aufgestellte persönliche Bestleistung von 7,51s. Am Nachmittag wollte es Luis Brandner dann noch einmal wissen und stellte über die 200 Meter den seit 2003 bestehenden Jugendrekord ein. Sebastian konnte in diesem, für ihn nicht optimalen Lauf, nicht an seine Bestzeit anknüpfen und verpasste damit das Podest. Sein Trainingspartner Johannes Knitzschke (Männer) verpasste mit einem neunten Rang das Finale über die 60m gegen den deutschen Rekordhalter Julian Reus. Im Dreisprung sicherte er sich konkurrenzlos den Meistertitel. Dennoch sind er und Trainerin Andrea Bänder mit den Leistungen in der technischen Disziplin nicht zufrieden. Sebastian hatte sich vor fünf Jahren gegen das Sportinternat in Erfurt entschieden und sagt aus heutiger Sicht: „Es war definitiv die richtige Entscheidung nicht auf die Sportschule zu gehen. Hier im Verein mit meinen langjährigen Trainingspartnern fühle ich mich am wohlsten. Außerdem wollte ich dem Sport nicht alles unterordnen mich unter Druck setzen lassen. Deshalb bin ich nicht dorthin gegangen. Aber uns war mit dieser Entscheidung auch klar, dass ich mich dadurch auf lange Sicht nicht in der Thüringer Spitze, zu der ich im Sprint damals gehört habe, halten kann. Der Zeitpunkt, an dem der Leistungsunterschied zwischen meinen Wettkampfgefährten aus Erfurt und mir zu groß wird, würde eines Tages kommen. Es ist erstaunlich wie lange wir mit nur einem viertel der Trainingseinheiten der Sportschüler dieses Leistungsniveau halten konnten.“

ohannes Knitzschke (l.) und Sebastian Bartusch bei den TLM Einzel Halle Erfurt 2019
Start über die 200 Meter.
Das Trio bei den Westthüringer Hallenmeisterschaften Angelina Jahn (W9), Alexander Schwarz (M9) und Alena Stadermann (W11) (von links).
Alexander Schwarz (rechts) erreichte im Mehrkampf der AK M9 den 6. Rang.